Hier können Sie testen, wie Ihr Browser GIF-Bilder
mit Zeilensprung, verschachtelte PNG-Bilder, progressive
JPEG-Bilder sowie Bilder im Flashpix-, Wavelet- und JPEG2000-Format
lädt und anzeigt.
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Grafikformate.
Dies ist dadurch begründet, daß die Anforderungen bei
deren Entwicklung zum Teil sehr speziell waren.
So müssen Bilder für grafische Oberflächen einfach im
Speicher erzeugt, manipuliert sowie schnell geladen und
angezeigt werden können (BMP). Für Malprogramme
benötigt man ein Format bei dem große Bilder schnell
und kompakt gesichert werden können (PCX). Und für
eingescannte Bilder, die an anderer Stelle digital
weiterverarbeitet werden sollen, muß das Format Merkmale
zur genauen Beschreibung der Bilder aufweisen (TIFF).
Nachfolgend
führe ich die Grafikformate auf, die eigens für die
Übertragung über Netzwerke entwickelt wurden oder
dafür spezielle Eigenschaften aufweisen.
Auf dieser
Seite gehe ich jedoch nur auf eine Eigenschaft dieser
Grafikformate ein: Das Bild soll nicht nur schnell
geladen werden (hohe Kompression); es soll auch schon
wärend der Übertragung angezeigt werden (progressiver
Bildaufbau).
Dazu habe
ich ein großes Foto in unterschiedlichen Grafikformaten
eingebunden. Lassen Sie sich die einzelnen Bilder in
verschiedenen Browser anzeigen. Nicht jeder Browser
unterstützt die speziellen Ladeeigenschaften des
jeweiligen Formates.
Bei den Grafikformaten, die ein PlugIn erfordern,
ist die Darstellung natürlich auch von der
Implementierung des Viewers anhängig.
Es kann auch möglich sein, daß ein solches Bild gar
nicht angezeigt wird, weil auf dem Webserver der
entsprechende MIME-Typ nicht eingerichtet wurde.
Beachten Sie auch, daß die aktuellen Browser von
Microsoft die verbreiteten PlugIns nach dem Netscape-Modell
nicht mehr länger unterstützen. Will man keinen leeren
Rahmen sehen, benötigt man das PlugIn in Form einer
ActiveX-Komponente.
Die Bilder
sind zwischen 250 KB und 450 KB groß. Es ist jedoch
nicht erforderlich, die Bilder vollständig zu laden, um
die Effekte zu sehen (bzw. nicht zu sehen;-).
Um die
Qualität der einzelnen Echtfarbenbilder zu vergleichen,
sollten Sie die Farbtiefe Ihrer Grafikkarte auf 24 oder
32 Bits pro Bildpunkt (16.777.216 Farben) einstellen.
GIF-Bilder
im Graphics Interchange Format können
mit und ohne Zeilensprung (interlaced und non-interlaced)
gespeichert werden.
Bei normalen
GIF-Bildern ohne Zeilensprung werden die
einzelnen Bildzeilen nacheinander, von oben nach unten
angeordnet gespeichert.
Der Browser zeigt das Bild erst an, wenn es vollständig
übertragen wurde oder es baut sich langsam von oben nach
unten auf.
Im Format mit
Zeilensprung werden nacheinander bestimmte, in
mehreren Durchgängen miteinander verflochtene Bildzeilen
gespeichert.
Hier kann der Browser das Bild bereits mit wenigen
übertragenen Bilddaten grob darstellen. Dieses wird dann
in einer Sequenz mit fünf Schritten immer feiner
aufgelöst.
[ Standard GIF ]
[ Interlaced
GIF ]
Das neuere Portable
Network Graphics Format unterstützt zweidimensionales
bzw. bidirektionales Interlacing. Neben den
einzelnen Zeilen werden gleichzeitig einzelne Spalten
übertragen (Verschachtelung). Das Bild wird dabei in
sieben Schritten aufgebaut, wobei im ersten Durchgang 1/64
der Bilddaten und im letzten Schritt die Hälfte aller
Bildpunkte übertragen wird (Adam7-Algorithmus).
Das PNG-Format
besitzt viele leistungsfähige Eigenschaften, wie höhere
Farbtiefen (bis 48 Bits pro Bildpunkt), einen Alphakanal
(mehrstufige Transparenz), Informationen zur Gamma- und
Farbkorrektur sowie Metadaten. Diese werden jedoch selbst
von aktuellen Grafikprogrammen und Browsern kaum genutzt.
[ Standard PNG ]
[ Interlaced
PNG ]
Nach der
Spezifikation der Joint Photographic Experts
Group können Bilder im JPEG File
Interchange Format verlustfrei, hierarchisch,
sequentiell und fortschreitend kodiert werden.
Verlustfrei komprimierte JPEG-Bilder sind jedoch ebenso
wie die hierarchisch (mit verschiedenen Auflösungen)
kodierten Bilder sehr selten.
Üblich sind Baseline JPEG's, bei denen die
Datenblöcke sequentiell von links oben nach rechts unten
angeordnet gespeichert werden. Auf Grundlage dieser
Kodierung basieren auch die progressiv
gespeicherten JPEG-Bilder, bei denen die Bilddaten
fortschreitend in mehreren Serien mit ansteigender
Qualität angeordnet werden.
Allerdings
werden progressive JPEG-Bilder nicht von älteren
Grafikprogrammen und alten Browsern unterstützt.
Und selbst einige neuere Browser machen nicht von der
Möglichkeit gebrauch, die Bildqualität entsprechend den
empfangenen Daten zu erhöhen.
Mit dem Bildkonverter aus den WR-Tools
können Sie progressive JPEG-Bilder erstellen.
[ Standard
JPEG ] [ Progressive
JPEG ]
[ Baseline
JPEG mit EXIF-Kopf ]
Bilder im Flashpix-Format
bestehen aus mehreren gekachelten Einzelbildern
unterschiedlicher Auflösung. Sie sind in Form einer
Pyramide in mehreren Ebenen gespeichert. Je nach
Ausgabemedium kann direkt auf die benötigte Auflösung
zugegriffen werden. Die jeweiligen Bilder sind dabei im
JPEG-Format komprimiert. Um sehr schnell auf beliebige
Ausschnitte in beliebiger Auflösung zugreifen zu können,
sind die einzelnen Kacheln über eine Art Dateisystem (COM
Structured Storage) miteinander verknüpft.
Obwohl das
Flashpix-Format der International Imaging Industry
Association (I3A)
ein offenes Standardformat ist, ist es nicht sehr bekannt.
Dies liegt daran, daß man bei Bildersammlungen oder im
Web nicht direkt mit dem Dateiformat in Berührung kommt:
So werden FPX-Bilder in der Regel auf speziellen Image-Servern
abgelegt. Dieser bietet dann die Möglichkeit, sich in
beliebige Ausschnitte der einzelnen Bildebenen ohne
Qualitätsverlust hineinzuzoomen. Der Server wandelt
dabei den angeforderten Ausschnitt der Flashpix-Datei in
ein JPEG- oder PNG-Bild um und sendet es dann zum Client
(Browser).
Soll ein Flashpix-Bild lokal angezeigt werden, ist ein
PlugIn erforderlich (z.B. das iSeeMedia
ZOOM Plug-in oder Apple's
QuickTime ab
Version 4).
Klickt man auf den folgenden Link, wird zwar auf Wunsch
ein ActiveX-Steuerelement installiert; Das Bild wird
jedoch online nicht angezeigt, da es nicht auf einem
Image-Server liegt.
[ Flashpix FPX ]
Bilder im Fractal
Image Format basieren auf der fraktalen
Kompression. So wie beim Mandelbrot-Apfelmännchen gibt
es in der Natur geometrische Formen die sich im Großen
und im Kleinen selbstähnlich sind. Durch Vergleichen von
kleineren Bildbereichen mit größeren, versucht der
Encoder solche Ähnlichkeiten zu finden. Dabei wendet er
Transformationen wie Spiegelung, Streckung oder Rotation
an.
Während die
Kodierung von fraktalen Bildern sehr lange dauern kann,
werden sie schnell und progressiv dekodiert. Weitere Web-spezifische
Merkmale bietet dieses proprietäre Bildformat leider
nicht. So sind FIF-Bilder auch kaum zum Einsatz im Web
gekommen. Eine offizielle Adresse, bei der man das
Browser-PlugIn (fvp16w32.exe) des Entwicklers
heruntergeladen kann, gibt es inzwischen auch nicht mehr.
Produkte mit dieser Technologie werden von LizardTech
vertrieben.
[ Fractal FIF ]
Das Wavelet-Verfahren
tastet das Bild mehrfach mit einem Tiefpaß- und einem
Hochpaßfilter ab. So entsteht jeweils ein Abbild mit den
Grunddaten und drei weitere, welche die Details des
Bildes beschreiben. Dadurch können die störenden Block-
und Moiré-Muster, wie sie beim JPEG-Format entstehen,
vermindert werden. Allerdings ergeben sich durch die
Quantisierung der bei der Transformation entstehenden
Koeffizienten unscharfe Flächen bzw. Wavelet-Artefakte.
Die einzelnen Codebytes werden so in einen Datenstrom
sortiert, daß sie eine optimale Progression ergeben.
Einige
Grafikprogramme (z.B. Corel PHOTO-PAINT
und IrfanView)
bieten das Speichern von Bildern in einem Wavelet-Format
an. Um diese im Browser anzeigen zu können, sind
entsprechende PlugIns erforderlich:
Für Dateien
mit der Erweiterung WI wird der Wavelet Image Viewer
von Summus benötigt.
[ Wavelet
Image WI ]
Ein weiteres herstellerspezifisches Dateiformat ist LuraWave
von LuraTech.
[ Baseline LWF ]
[ Embedded LWF ]
Mit JPEG2000
gibt es ein Standardformat, das auf der Wavelet-Transformation
basiert. Noch höhere Komprimierung, verlustfreie
Teilbereiche und Toleranz gegenüber
Datenübertragungsfehler sind einige Eigenschaften dieses
Grafikformates. Zudem kann man die Art der Progression
wählen (Qualität, Auflösung, Komponente, Position) und
deren Umfang steuern. So kann der Nutzer den Ladevorgang
bei ausreichender Qualität oder Auflösung stoppen bzw.
auf Wunsch weitere Details nachladen.
Das
nachfolgende Bild wurde mit den Kakadu
Example Applications erstellt. Es kann z.B. mit dem JPEG2000
Plugin von Elysium
Ltd oder dem Morgan
Multimedia JPEG2000
Plug-in im Browser angezeigt werden. Auch LuraTech bietet
ein freies JPEG2000 (LuraWave.jp2) Browser Plug-in und
ActiveX Control zum Download an.
[ JPEG2000 JP2 ]
Microsoft
hat mit Windows Media Photo ein Format
entwickelt, welches eine vergleichbare
Kompressionsqualität von JPEG2000 bietet und dabei kaum
höhere Anforderungen an den Decoder/Encoder stellt als
JPEG. Durch die breite Unterstützung an Pixel-Formaten
kann das Format universell in Kameras, Scanner,
Bildschirme und Drucker eingesetzt werden oder als
Austauschformat dienen.
Die Bilddaten können entweder zeilenweise in einem
Durchgang von oben links nach unten rechts codiert werden
oder in drei Durchgängen mit unterschiedlicher
Auflösung.
Windows
Media Photo wurde inzwischen in HD Photo
umbenannt und als JPEG XR standardisiert.
[ WMPhoto WDP ]
[ HD Photo HDP ]
[ JPEG-XR JXR ]
Copyright ©
2001-2007 by Wolfgang Rolke
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